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14 | Riehl Intern Handel
Metzger Himperich gibt in Riehl und
in Bensberg auf
Die Schließung der Filiale der Metzgerei heimer Straße nur Platz für eine Filiale.“ Der
Himperich in der Stammheimer Straße einzige Lichtblick bliebe der Wochenmarkt
Anfang Februar ist ein herber Verlust für mit seinem Metzgerei-Angebot, wodurch
Riehl ja zumindest zweimal wöchentlich ver-
sorgt sei. Die Fleischer-Innung will nun über
ein Mitglieder-Rundschreiben versuchen, er-
neut einen Betreiber zu finden. „Wir waren
damals sehr froh, Himperich gefunden zu
haben“, sagt Innungs-Geschäftsführer Artur
Tybussek. „Momentan haben wir noch keinen
Interessenten, aber wir bemühen uns, einen
Nachfolger zu finden.“
Riehl. Erst Ende 2016 hatte Bernd Himperich Seit Jahren sinkt allerdings die Zahl der Flei-
aus Bensberg das Geschäft von Rita Motz scherfachbetriebe in Köln. „1990, zu Beginn
übernommen, die ihr Unternehmen 31 Jah- meiner Arbeit als Geschäftsführer der Innung,
re erfolgreich geführt hatte. Aber auch sein hatten wir in Köln noch 170 Metzger“, erin-
Stammgeschäft in Bensberg, das seit 1880 nert sich Tybussek. Aktuell sind es noch 41 Mit-
und damit in fünfter Generation besteht, gliedsbetriebe auf Kölner Stadtgebiet, davon
wird der Metzgermeister Ostern schließen.
Die zunehmende Konkurrenz für inhaber-
geführte Metzgereien durch Supermärkte
und Discounter hätten zu der Entscheidung
beigetragen. Und es sei schwierig geworden,
im Handwerk „allein mit guter Leistung zu
überleben“, sagte der 36-jährige Metzger.
„Es ist für Riehl eine Katastrophe, dass wir Bernd Himperich und Rita Motz vor der Eröffnung
keinen reinen Metzgerladen mehr haben“, der Metzgerei Himperich Ende 2016
so der RIG-Vorsitzende Karl-Heinz Lanz. „Das
Potenzial für eine Metzgerei ist im Veedel auf sechs im Stadtbezirk Nippes. Zum Vergleich:
jeden Fall da.“ Er könne sich noch an die Zeit
erinnern, als es in Riehl gleich vier Metzge- 1950 gab es noch 510 Fleischer-Betriebe in
reien gab; der vorletzte Betrieb, die Fleischerei
Frangenberg, schloss 2010 ihre Türen. „Hier Köln. „In den nächsten Jahren werden wir
könnte sich auf jeden Fall ein Fleischer halten,
allerdings ist im Ladenlokal an der Stamm- wohl noch einen Teil der Betriebe verlieren“,
meint Tybussek. „In Zukunft könnte es sich
bei 20 Mitgliedsbetrieben einpendeln.“ Die
Suche nach einem Nachfolger für Riehl dürfte
sehr schwer werden. bes

