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6 Kommunales

Demokratie erfordert Mitarbeit

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte zum Stadtgespräch eingeladen

Deutlich mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Stadtbezirk

hatten Mitte Februar die Chance genutzt, beim Stadtgespräch mit Oberbürger-

meisterin Henriette Reker dabei zu sein. Diese Tournee der OB durch die neun

Stadtbezirke ist Teil des „Leitlinienprozesses zur Bürgerbeteiligung“. Dessen Ziel

ist es, Regeln zu entwickeln, die sowohl für die Stadtgesellschaft als auch für Po-

litik und Verwaltung einen verlässlichen und transparenten Rahmen bieten, um

sachgerechte Entscheidungen in und für Köln zu treffen.  Fotos: Bernd Schöneck

Die große Beteiligung in Nippes sei schon  bei der Planung und Umsetzung kon-                den die Anregungen ausgewertet. Schon
sehr besonders, hatte Reker bei ihrer Be-  kreter Vorhaben einzubringen“, heißt es           jetzt zeige sich eine große gemeinsame
grüßung anerkennend festgestellt. „Ich     dazu im Ratsantrag von 2013. Nach zwei            Schnittmenge in den Bezirken, hatte Re-
                                                                                             ker erklärt. Noch in diesem Jahr soll aus
freue mich jedenfalls sehr, hier zu sein                             verwaltungsinter-       den Ergebnissen eine Beschlussvorlage
und verspreche mir viel von dieser Mit-                              nen Workshops im        für den Rat zu den zukünftigen Leitli-
mach-Vorstellung“. Bereits im Dezem-                                 Mai 2014 und im         nien der Bürgerbeteiligung erstellt wer-
ber 2013 hatte der Rat beschlossen, die                              Januar 2015 kristalli-  den. „Diese Leitlinien sind kein Ersatz für
Bürgerbeteiligung in Köln systematisch                               sierte sich dann der    demokratische Entscheidungsprozesse,
fortzuentwickeln. Deshalb waren unter                                „Kölner Weg“ he-        aber eine Möglichkeit, Bürgerinnen und
anderem auch Mitarbeiterinnen des Bür-                               raus, der insbeson-     Bürger für politisches Engagement zu
gerbüros, des Bürgertelefons und des                                 dere die Wichtigkeit    begeistern und zwar unabhängig von
Beschwerdeausschusses nach Nippes                                    der Veedelsstruktur     Parteien und der organisierten kommu-
gekommen, um die bestehenden Ange-                                   unterstreicht und       nalen Politik“, betonte Reker.
bote zu erläutern. „Bekannte Beispiele                               die Anknüpfung an
wie Stuttgart 21 haben gezeigt, dass bei                             vorhandene sozi-        Nach gut einer Stunde stand die OB dann
                                                                     alräumliche Struk-
den Bürgerinnen und Bürgern ein zuneh-                               turen sowie die         noch für Fragen der BürgerInnen zur Ver-
mendes Interesse daran besteht, sich mit                             Nutzung von dort
ihren Vorstellungen und Kompetenzen                                  vorhandenen Netz-       fügung. Themen waren unter anderem
                                                                     werken und Multi-
                                           plikatoren anregt.                                Projekte im Bezirk wie die Gürteltrasse,

                                           Den zukünftigen „Kölner Weg“ – zu dem             die Haltestelle Geldernstraße und Schul-
                                           auch Rekers Besuche in den Stadtbezir-
                                           ken gehören - galt es an diesem Abend in          neubauten sowie die politische Stärkung
                                           Nippes mit Leben zu füllen. „Mir geht es
                                           bei diesem Verfahren darum, die Experti-          der Bezirke – die noch in diesem Jahr um-
                                           se der Bürger einzuholen, um die Heraus-
                                           forderungen einer wachsenden Stadt in             gesetzt werden soll. Reker appellierte an
                                           Zukunft gemeinsam zu meistern“, be-
                                           tonte Reker. „Das geht vom Schreibtisch           die Bürgerinnen und Bürger, sich schon
                                           nicht.“ Auf sieben Flipcharts konnten
                                           Besucher ihre Anregungen und Ideen zur            in der Planungsphase an Bauprojekten
                                           zukünftigen Bürgerbeteiligung notieren.
                                           Die Themen reichten von der Frage „Wie            zu beteiligen und nicht erst, „wenn die
                                           stelle ich mir gute Bürgerbeteiligung
                                           vor?“ über ihre Chancen und Grenzen               Bagger rollen. Gleichzeitig erwarte ich
                                           bis zu Aktivierung und Ansprache ge-
                                           rade auch der Menschen, die schwer                auch Verständnis für Mehrheitsentschei-
                                           zu erreichen sind, der Information (wo
                                           und wie?) bis zu Zuständigkeiten und              dungen. Das bedeutet auch, im Vorfeld
                                           Ansprechpartnern. Die Besucherinnen
                                           und Besucher machten regen Gebrauch               über Konflikte zu reden und diese aus-
                                           von diesem Angebot. Alle Fotoproto-
                                           kolle dieser Tafeln werden auch auf der           zutragen.“                mac
                                           Homepage der Stadt veröffentlicht.
                                           Nach Abschluss der Stadtgespräche wer-            www.stadt-koeln.de/

                                                                                             politikundverwaltung/

                                                                                             oberbuergermeisterin/stadtgespraeche

                                                                                             www.koelnmitgestalten.de

                                                                                             „Ich liebe mein Büdchen in Nippes, ...

                                                                                             ... weil es lange of-
                                                                                             fen ist und es eine
                                                                                             große Auswahl hat
                                                                                             von dem, was ich
                                                                                             spätabends noch
                                                                                             brauche.“ Stefan
                                                                                             Müller (47)

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