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16 Ehrenamt

Musik verbindet Flüchtlinge und Einheimische

Offenes Angebot der Rheinischen Musikschule-Nord

Seit dem Spätsommer bieten Dozentinnen und Dozenten der Rheinischen Mu- len kann. Auf Deutsch und auf Englisch

sikschule jeden Mittwochvormittag für eineinhalb Stunden ein offenes Musizie- erklärt der junge Mann, dass er zwar nie

ren für Flüchtlinge an. Frei nach dem Motto „Wer kütt, der kütt“, sind darüber ein Instrument gelernt habe, aber das

hinaus alle an Musik interessierten Menschen angesprochen. Die DozentInnen Musizieren liebe und deshalb dabei sei.

machen das Angebot ehrenamtlich. Foto: Biber Happe „Im Frühjahr war eine Gruppe von Flücht-

lingen bei unserem Tag der offenen Tür“,

An diesem Vormittag haben nur Ehsan Männer, die zurzeit in Nippes und Niehl erklärt Kloos. „Eine Betreuerin berichtete
(23) und Jared (26) den Weg in den drit- in Turnhallen leben. Mit dabei ist auch
ten Stock des ehemaligen Schulgebäu- Mo, der in Ägypten geboren wurde und uns dann, dass die jungen Leute singend
seit mehr als fünfzig Jahren in Köln lebt. Er
des in der Turmstraße gefunden. Musik- hat sich in den zurückliegenden Monaten und guter Laune wieder nach Hause ge-
schul-Leiterin Karin Kloos und die beiden in zahlreichen Willkommensinitiativen
Dozenten Hernan Angel und Wolfgang für die Geflüchteten engagiert. Mit ei- gangen seien. Sie brachte uns auf die
Ruland warten schon auf die jungen ner spielerischen Aufwärmrunde startet
Angel in den Vormittag. Danach nimmt Idee, dieses offene Angebot zu machen.“
sich jeder Teilnehmer eine Darbuka, Trom-
meln, die im arabischen Raum verbreitet Zum Schluss wird noch gemeinsam „Hejo,
sind, und versucht dem Rhythmus zu
folgen, den Angel vorgibt. Die Stimmung spann den Wagen an“ als Kanon gesun-
ist heiter und entspannt. „Die fünf Trom-
meln haben wir extra angeschafft“, sagt gen. Das hat Ehsan schon in den ersten
Kloos, „andere Instrumente wie Gitarren
oder Geigen können wir aus dem Fundus Tagen in Deutschland kennengelernt. „Bei
der Musikschule nutzen.“ Ehsan ist be-
geistert, dass er hier sogar Klavier spie- unserem Angebot >Musik verbindet< sind

Flüchtlinge, aber auch andere Interessier-

te willkommen, ob sie nun ein Instrument

spielen oder nicht. Wichtig ist die Freude

an Musik, die über alle Grenzen hinweg

verbindet“, betont Kloos. Jede Woche

wird improvisiert, weil immer wieder an-

dere Besucher kommen. Aber das macht

den Reiz aus und schließlich funktioniert

Musik ganz ohne Worte. mac

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