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Sport 11
Bauchgefühl verhindert manchen Triumph
Nippeser „Ur-Gestein“ Margret Schödder-Isermann ist amtierende Deutsche Skatmeisterin
In der letzten Runde um die Deutsche Skatmeisterschaft in Bremen saß Margret vielleicht auch
Schödder-Isermann mit den elf besten Spielern an einem Tisch. Obwohl sie kein schon Weltmei-
gutes Blatt hatte, sicherte sie sich trotzdem den Titel der Damen- und Seniorinnen- sterin. Aber viel-
wertung und darf sich „Deutsche Skatmeisterin 2016“ nennen. Fotos: Holger Hoeck leicht kommt das
überlegtere Spiel
genden Jahrzehnten habe sie fast über- noch mit zuneh-
all ihre Skat-Leidenschaft ausgelebt, mendem Alter“,
vorwiegend jedoch in privaten Räumen urteilt sie selbst-
oder in Kneipen. „Wenn man einmal das ironisch. Die deutsche Skatmeisterin,
Spieler-Gen in sich trägt, dann muss die in Bremen einen ausgezeichneten 41.
man einfach spielen“, lächelt die ehema- Platz in der Gesamtwertung verbuchte,
lige Leiterin des Sprachendienstes der ärgert sich gelegentlich über Besserwis-
Bundesbahndirektion. Das Faszinieren- ser am Skattisch und über anstandslose
de am Skat sei die Dynamik des Spiels. Mitspieler. „Einige können nicht verlie-
„Alle paar Minuten entsteht eine völlig ren, andere aber auch nicht gewinnen
neue Spielsituation, die häufig eine Ver- und dabei dennoch die Contenance
änderung der eigenen Taktik bewirkt. wahren.“ Im nächsten Jahr möchte sie
Und natürlich macht Skat auch süchtig.“ versuchen, ihren Titel zu verteidigen
Das mit 900 Skatspielern in Bremen und an der Skat-Europameisterschaft
ausgetragene Turnier der deutschen Margret Schödder-Isermann räumt ein, teilzunehmen. Fernab der Welt von Null
Sektion der „International Skat Player dass es ihrem Spiel bisweilen an Abge- Ouvert und Grand träumt sie von einer
Association“ (ISPA) bedeutet den größ- klärtheit fehle. „Ich entscheide viel aus Südsee-Kreuzfahrt. „Das Wichtigste ist
ten Erfolg in der langen persönlichen dem Bauch heraus, und dadurch verliere jedoch, körperlich gesund und mobil zu
Skat-Historie der 76-Jährigen. „2011 war ich auch manchmal. Mit klügeren Tak- bleiben. Die geistige Fitness hole ich mir
ich Kölner Stadtmeisterin, und den Ti- tiken wäre ich wohl erfolgreicher und ja beim Skatspielen.“ hoe
tel der Westdeutschen Meisterin habe
ich auch schon mal geholt“, sagt die
Großmutter einer 18-jährigen Enkelin.
Obwohl sie bereits im Alter von neun
Jahren Gefallen an diesem Kartenspiel
gefunden hatte, sei ihre Karriere erst Eine Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen e.V.
1993 durch einen Zufall so richtig losge-
gangen. „Ich hatte das ´Goldmünzen-
Turnier´, einen wöchentlich stattfin-
denden Skatabend, in einer Ehrenfelder
Gaststätte besucht. Hier saßen rund
120, überwiegend rauchende Männer,
als ich mit Hut und meinem Hund das
Lokal betrat und mitspielte. Als ich Stun-
den später wieder nach Hause fuhr, war
es um mich geschehen.“ Mit gleichge-
sinnten Freunden gründete sie kurz da-
rauf den Verein „Rauchfrei Colonia“ und
wurde bald darauf das bis heute einzige
weibliche Mitglied im Verein „Euroskat „Wir sind da, wenn Sie uns brauchen“
Team Köln“. Kurzzeitpflege am St. Agatha Krankenhaus Köln-Niehl
Für die im Severinsviertel geborene • Qualifizierte Pflege und Betreuung (Bestnote „Sehr gut“)
und seit 1945 in Nippes beheimatete • Helle und freundliche Komfort-Gästezimmer (20 Einbettzimmer)
Schödder-Isermann ist es nichts Außer-
gewöhnliches, seit ihrer Kindheit Skat • Großer Gemeinschaftsraum mit schöner Terrasse
zu spielen. „Meine Eltern hatten in der
Nachkriegszeit nur einen Volksemp- Ihre Fragen beantwortet: Einrichtungsleiterin Marion Schmitt
fänger und die Karten. Also haben wir Feldgärtenstr. 97 • 50735 Köln
Tel.: 0221 / 7175-3501 • Fax: 0221 / 7175-3509
viel zusammen gesungen und gespielt. EMail: kurzzeitpflege@st-agatha-krankenhaus.de
Mehr gab es für uns nicht.“ In den fol- www.st-agatha-krankenhaus.de