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Kulturkirche für Kinder gehört auch dazu

Pfarrerin Miriam Haseleu hat besonders junge Gemeindemitglieder im Blick

Kinder als wichtige Gemeindemitglieder wahrnehmen, ein Angebot machen, das
zu ihnen und zu ihrer Lebenssituation passt und ihnen dadurch auf Augenhöhe
begegnen. Das hat sich Miriam Haseleu vorgenommen, die seit einem Jahr Pfarre-
rin der Evangelischen Kirchengemeinde in Nippes ist. Fotos: Biber Happe, Steffi Machnik

„Nippes ist ein kinderreicher Stadtteil und  neswahrnehmung zu tun hat, um Gottes            Konzerte für Kinder statt. „Wir arbeiten
da drängte sich die Idee förmlich auf, ei-   Nähe zu spüren“, beschreibt Haseleu den         mit der Kölner Band Pelemele zusam-
nen Arbeitsschwerpunkt auf eine Kirche       Charakter der Gottesdienste. Die Sechs-         men, die zu den Konzerten immer beson-
für Kinder zu legen“, sagt die 36-jährige    bis Elfjährigen haben ihre eigene Gruppe.       dere Gäste einlädt. Denn immer steht ein
Theologin. Jeweils am letzten Sonntag im     „Mir geht es darum, dass wir Gemein-            bestimmtes Thema im Vordergrund.“ Im
                                             schaft erleben, das Geheimnis des Lebens        April war es „Schützt die Natur“ mit dem
Monat finden im Gemeindehaus an der          ergründen und damit auch Gottes Liebe           Kieler Musiker Matthias Meyer-Göllner,
Siebachstraße Gottesdienste für Kinder       feiern.“ Kultur und Gottesdienst sollen         am 28. Mai heißt es „Ich ess´ gesund“ mit
statt. Für die Zwei- bis Fünfjährigen steht  verknüpft werden und mit einem Team             Ferri aus Frankfurt. „Klar haben unsere
gemeinsames Singen und Spielen im Vor-       von ehrenamtlichen Helfern wird jeden           Themen einen pädagogischen Anspruch,
dergrund. „Wir machen viel, was mit Sin-     Monat ein neues Thema ausgesucht, das           aber vor allem der Spaß an der Musik und
                                             auch musikalisch umgesetzt wird.                den Mitmachaktionen soll für die Kinder
                                                                                             im Vordergrund stehen“, sagt Haseleu. El-
                                             Die Idee, Kultur und Kirche miteinander         tern und Kinder sollen Gemeinschaft auf
                                             zu verbinden, führt in Nippes fast au-          ganz andere Art und Weise erleben. mac
                                             tomatisch zur „Kulturkirche für Kinder“.        www.lutherkirche-nippes.de
                                             Schließlich ist die Lutherkirche als „Kul-
                                             turkirche Köln“ seit Jahren ein überregi-
                                             onaler Begriff. Noch zweimal in diesem
                                             Jahr finden im Gemeindehaus spezielle

Lesen und lernen mit Willy

„Willy, der Spatz“ in der Maternus-Grundschule vorgestellt

Schon seit 2014 sorgen Schüler an der Maternus-Grundschule bei einem Projekt für

Spatzen. Mit dem BUND schaffen sie optimale Bedingungen für die putzigen Vögel

auf dem Schulhof. Deshalb erhielt die Schule als erste in Köln das vom Umweltamt

herausgegebene Lesebuch „Willy, der Spatz“.  Fotos: Bernd Schöneck, Stadt Köln

Bei dem Projekt mit dem BUND, dem und Wildkräuter-Wiesen angelegt. Und

Bund für Umwelt und Naturschutz, ha- die putzigen Vögel wissen es zu schätzen:

ben die Schülerinnen und Schüler Nist- „Als ich heute Morgen hierhin kam, habe

und Futterstellen für Spatzen auf dem ich alleine zehn bis 15 Spatzen in einer

Schulhof aufgestellt sowie Wasserbäder Hecke entdeckt“, so die Diplom-Biologin

                                             Bettina Küchenhoff, Autorin                     Kölner Primarschulen verteilt und sollen
                                                                                             den Schülern beim Lesen lernen helfen.
                                             von „Willy, der Spatz“. Das neue
                                                                                             Bettina Küchenhoff erzählte aus dem Le-
                                             Lesebuch der Stadt für Grund-                   ben der Spatzen, die nicht nur hübsch aus-
                                                                                             sehen und sehr gesellig sind, sondern auch
                                             schüler soll über die Bedürf-                   sehr nützlich. Denn ein Jungvogel vertilgt
                                                                                             bis zu 250 Insekten am Tag. Weil man die
                                             nisse des selten gewordenen                     Vögel als Körnerräuber betrachtete, habe
                                                                                             man sie in China einst ausgerottet, was
                                             Haussperlings informieren.                      eine Insektenplage, damit verbundene
                                                                                             Missernten und Hungersnöte zur Folge
                                             Bürgermeister Andreas Wolter,                   hatte. Bei uns litten die Vögel unter der
                                                                                             Zerstörung ihres Lebensraumes, weil im-
                                             der mit Anne Dreyhaupt von                      mer mehr Grünflächen verschwänden. bes

                                             den Abfallwirtschaftsbetrie-

                                             ben – die das Buchprojekt un-

                                             terstützt haben - zur Premiere

                                             gekommen war, signierte ei-

                                             nige Exemplare. Die 4.500 Bü-

Schulleiter Stefan Waasem, Anne Dreyhaupt, Bettina Küchenhoff, cher im DIN A5-Format mit 83
                                             Seiten werden an sämtlichen
Bürgermeister Andreas Wolter (v.l.)
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