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Veedel im Veedel und Kunst                                                       35

dieser neuen, studentisch geprägten             1970er und -80er                            Wir machen Ihre
Lebensform. „Nach einigen Jahre zogen           selbst am Erzber-                           Träume reisefertig!
die Bewohner dann nacheinander wieder           gerplatz wohnte. Er
aus, und der Letzte wurde Lehrer und            erinnert sich noch                          Wenn es um Urlaub geht, macht uns
kaufte die Wohnung“, schmunzelt Sieg-           daran, wie sich die                         keiner etwas vor. Mit unserer Produkt-
fried Pfankuche-Klemenz vom „Archiv für         Anwohner Anfang                             und Servicequalität wird jeder
Stadtteilgeschichte“ in Nippes, der in den      der achtziger Jahre                         Wunsch zur Reise. Garantiert.
                                                zusammenschlos-
                                                sen, um den Kinderspielplatz wieder auf         FIRST REISEBÜRO –TUI Leisure Travel GmbH
                                                Vordermann zu bringen, an dem die Zeit                   Neusser Str. 190, Köln,
                                                nicht spurlos vorübergegangen war. 1980                 Tel. 0221/13 05 68 3
                                                wurde der gesamte Platz unter Denkmal-
                                                schutz gestellt.                                       koeln6@first-reisebuero.de
                                                                                                     www.first-reisebuero.de/ koeln6
                                                Platz für Kunstateliers und gut bürger-
                                                liches Wohnen                               FRB 016 B 60 x H 126 mm 24.04.14

                                                Mehr als 20 Jahre später, im Jahr 2003,

                                                wurde der Platz unter Berücksichtigung

                                                der historischen Gestaltung saniert.

                                                Heute sind die Bewohner gut bürger-

                                                lich, in den großzügigen Erdgeschossen

                                                befinden sich zudem zahlreiche Ateliers.

                                                Dem Platz selbst sieht man allerdings

                                                an, dass die Sanierung bereits wieder

                                                elf Jahre zurück liegt: Das ehemalige Blu-

                                                menbeet wird heute von einer schlich-

                                                ten Rasenfläche eingenommen, von der

                                                Pergola sind nur einige Säulen noch er-

                                                halten.  md

Graffiti als Schutz gegen Schmierereien

Zwei beeindruckende Street Art-Werke im Veedel

Graffiti hat nach wie vor einen schlechten Ruf, denn die ungewünschten Bilder

von Wänden oder Toren zu entfernen, ist mühselig und teuer. Allmählich setzt

sich jedoch die Erkenntnis bei Hausbesitzern durch, dass gut gemachte, künst-

lerisch wertvolle „Street Art“ der beste Weg sein kann, um sich vor hässlichen

Schmierereien zu schützen.                               Fotos: Biber Happe

                           Ein schönes Bei-     ste. „Ich sprühe seit 20 Jahren und habe    geprägten Aussagen zum Nachdenken
                           spiel findet sich    einen guten Ruf in der Szene. Deswegen
                           in der Simon-Mei-    werden meine Bilder respektiert und nie     anregen. Dadurch haben sich die in Köln
                           ster-Straße, am Tor  übermalt“, sagt der diplomierte Grafik-
                           der Hausnummer       und Kommunikationsdesigner.                 ansässigen Künstler internationales Re-
                           6. Dieses wurde
                           von dem Kölner       Besonders eindrucksvoll ist das großfor-    nommee erarbeitet.         md
                           Graffiti-Künstler    matige Wandgemälde eines affenköp-
                           Henning „Easy-T“     figen Pfaus an der Escher Straße 43, in     www.henninghuettner.de
                           Hüttner mit vier     der Fachsprache Mural genannt. Es wur-
                           Porträts der Fami-   de im Rahmen des City Leaks-Festivals       www.captainborderline.org
                           lie der Hauseigen-   2013 von Dabtar gestaltet, der zum Kol-
                           tümer besprüht.      lektiv Captain Borderline gehört. Seine
Das Graffito erinnert mit seinen knal-          Mitglieder haben bereits mehrfach in
ligen Farben an die Pop Art-Kunst von           Köln, insbesondere in Ehrenfeld, Haus-
Andy Warhol. Die Eigentümer selbst              wände mit aufwändigen Gemälden
hatten Hüttner den Auftrag dazu gege-           verziert, die durch ihren surrealen Stil
ben, da das Tor zuvor regelmäßig wegen          weniger mit herkömmlicher Graffiti zu
Schmierereien gestrichen werden mus-            tun haben, und aufgrund ihrer politisch
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