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Stricken und Klönen beim Kaffee Noch mehr Angebote
Offener Treff der „Nippeser Strickmamsellcher“ Die Stadtteilbibliothek Nippes im Be-
zirksrathaus bietet mehr als Bücher und
Stricken liegt wieder voll im Trend. Das ist aber kein Grund, sich mit seinem Woll- CDs. Täglich, das heißt zu den Öffnungs-
knäuel ins einsame Kämmerlein zurückzuziehen. In Strickkreisen lässt sich wun- zeiten von Montag bis Samstag außer
derbar plaudern, während man die Maschen fliegen lässt. Ein solcher Strickkreis
sind die „Nippeser Strickmamsellcher.“
Seit November des vergangenen Jahres 80-jährigen Rentnerin bis zur 40-jährigen mittwochs, können Kinder ab sechs
treffen sie sich jeden Dienstag um halb Mutter. Ein Mann war ebenfalls schon
vier in der Stadtteilbibliothek im Bezirks- einmal da. „Der hat uns sehr imponiert, Jahren von 15 bis 18 Uhr an der Wii-
rathaus Nippes. Beim gemeinsamen Stric- weil er schon seit 40 Jahren strickt“, erin-
Konsole spielen. Jeden ersten Samstag
ken lässt sich nämlich nicht nur über Gott nert sich Hübner.
und die Welt plaudern, sondern man kann Zur weiteren Inspi- im Monat um 10.30 Uhr findet für Pänz
auch Strickmuster austauschen und Tricks ration finden die
und Kniffe mit den anderen teilen. Die Strickmamsellcher ab drei Jahren das Bilderbuchkino statt.
Idee für einen wöchentlichen Strickkreis in der Bücherei eine
brachte die Leiterin der Bibliothek, Zita große Auswahl an Jeden Donnerstag ab 16.30 Uhr gibt es
Jenniges, von einer Reise in die USA mit. Büchern und Zeit-
„Dort ist es viel üblicher, dass man die Bi- schriften mit neuen die Sprechstunde im Alphastudio, Hilfe
bliotheken als Treffpunkt für Aktivitäten Strickmustern. Falls
nutzt“, hat Jenniges festgestellt. „Und diese nicht ausrei- für Menschen, die Schwierigkeiten beim
da ich wusste, dass unsere ehrenamt- chen, hat Hübner
liche Helferin Heidrun Hübner sehr gerne immer den Tablet- Lesen und Schreiben der deutschen
strickt, fragte ich sie, ob sie Lust hätte, ei- PC griffbereit, um
nen solchen Kreis zu leiten.“ Die „Nippeser im Internet nach Sprache haben. Jeden ersten Freitag im
Strickmamsellcher“ waren geboren. neuen Mustern zu
forschen. Auf die- Monat findet ab 16 Uhr die E-Reader-
se Weise kommt
am Tisch eine Menge Fachwissen zusam- Sprechstunde statt für alle Fragen rund
men, zum Beispiel über Strick-Methoden,
die regional sehr unterschiedlich sein kön- um die Ausleihe von E-Books. mac
nen. Das geht teilweise zurück bis zu den
Römern. Überall da, wo sie waren, haben www.stadt-koeln.de/5/stadtbibliothek/
sie ihre Strick-Traditionen zurückgelassen.
Da die Gruppe für jeden offen steht, trifft Heute ist Stricken auch bei jüngeren
sich hier eine bunte Mischung, von der
Frauen wieder angesagt, wie die Strick-
mamsellcher beobachtet haben. „Am
Wolle-Stand auf dem Markt war ich vor
allem von jungen Müttern umgeben“,
sagt Hübner. Und in den vergangenen
Monaten haben in Köln wieder mehrere
Woll-Fachgeschäfte eröffnet. Einen klei-
nen Unterschied zu früheren Zeiten gibt
es aber doch: „Die Preise“, meint eine äl-
tere Teilnehmerin. „Früher hat man ge-
strickt, um zu sparen. Heute strickt man,
weil man es sich leisten kann.“ md

