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Licht, Salz und Sauerteig

150 Jahre Pfarrgemeinde St. Marien

Johannes Baptist Jacob von Geissel, von 1845 bis 1864 Erzbischof von Köln, gründete  me Treffen des Freundeskreises „Eltern
am 6. August 1859 unter Abtrennung von St. Katharina Niehl aus den Ortschaften       von Kindern mit Behinderungen“, der
Mauenheim, Riehl, Nippes und Vornippes die Pfarre St. Marien, die vor einigen Wo-    sich bis heute alle 14 Tage in St. Marien
chen das historische Jubiläum festlich beging.                                       trifft. „Auch die Anfänge der Wander-
                                                                                     und Kochgruppen datieren aus dem
Für Pfarrer Michael Kuhlmann ist klar:   Zwei Jahre nach Fertigstellung der          Ende der 70er.
„In den vergangenen 150 Jahren ist viel  Pfarrkirche St. Marien (Baumeister Vin-
geschehen. Das Veedel und die Lebens-    zenz Statz) wurde im November 1884          Neuer Arbeitskreis
bedingungen der Menschen haben sich      der Pfarr-Cäcilien-Verein Köln Nippes       „Eine Welt im Veedel“

                                                      gegründet, wie damals üb-      Jüngste Initiative in den Seelsorgebe-
                                                      lich als reiner Männerchor.    reichen Nippes und Bilderstöckchen ist
                                                      Beide Weltkriege mit Ein-      der Arbeitskreis „Eine Welt im Veedel“,
                                                      schränkungen bis hin zum       der Ende 2008 an den Start ging und
                                                      politischen Verbot überlebte   bereits mit einigen Veranstaltungen
                                                      der Chor und begeht dieser     Flagge zeigte. Für 2010 ist eine Akti-
                                                      Tage das 125-jährige Beste-    onswoche geplant. Infos und Kontakt.
                                                      hen der Kantorei St. Marien.   www.eine-welt-im-veedel.de

                                                   Schwere Zerstörungen wäh-
                                                   red des Zweiten Weltkriegs

                                                   Eine beinahe ebenso lange         Zukunftsgerichtet – und damit wieder
                                                   Tradition kann der Arbeiter-
                                                   verein St. Marien, Vorgänger      beim Eingangszitat von Pfarrer Kuh-
                                                   der heutigen Katholischen Ar-
                                                   beitnehmerbewegung (KAB)          lmann angekommen – kann das ge-
                                                   vorweisen. 1885 gründete sich
                                                   der Nippeser Ableger dieser
                                                   deutschlandweiten Bildungs-
                                                   und Selbsthilfevereine, der
                                                   sich bis heute in sozialen Be-
                                                   langen engagiert.

                                                                                     plante „Pastoralkonzept Nippes/Bilder-

                                                   Der Zweite Weltkrieg mar-         stöckchen“ gewertet werden, das ein

                                                   kierte einen herben Ein-          gemeinsamer Pfarrgemeinderat ent-

                                                   schnitt, auch in das Ge-          wickelt. Es soll auf fünf Säulen ruhen:

                                                   meindeleben in Nippes.            Missionarische Pastoral, solide Glau-

                                                   Verfolgungen, Bedrohungen         bensvermittlung, lebendige Feier der

                                                   und Enteignungen gipfeln          Liturgie, Ehe und Familie/Jugend sowie

                                                   Im Juli 1943 in einem Flie-       caritatives Handeln. 	  ak

                                                   gerbombenangriff, der die

verändert.“ Doch stets hatte und hat Marienkirche und zahlreiche Häuser              Kantorei und Kinderchor
                                                                                     St. Marien
die christliche Gemeinde die Aufgabe, des Stadtteils zerstört. Nach vier lan-
                                                                                     Neue Sängerinnen und Sänger sind
Licht, Salz und Sauerteig zu sein. „Die gen Jahren Aufräum- und Aufbauarbeit         im Chor immer willkommen, sei es auf
                                                                                     Projekt-Basis oder als festes Mitglied.
Pfarrei ist eine historisch gewachsene konnten an Weihnachten 1949 in der            Kontakt Leiter Andreas Schramek, Tel.
                                                                                     0176 240 16 273.
Struktur, die helfen soll, die-                    Kirche wieder Gottesdienste       Seit über zwei Jahren besteht der Kin-
                                                                                     derchor an St. Marien. Zur Zeit ma-
sen Auftrag zu erfüllen“, sagt   „Die Pfarrei ist  abgehalten werden.                chen etwa 20 Kinder im Alter von 6 bis
Kuhlmann, seit Februar 2007      eine historisch                                     12 Jahren mit. Wer Lust hat, mitzusin-
Pfarrer von St. Marien sowie      gewachsene       Die 70er-Jahre waren geprägt      gen, ist zu den Proben herzlich einge-
St. Franziskus, St. Joseph und                     von der bis heute gepflegten      laden: Immer freitags von 17.15 – 18.00
St. Monika. Die zahlreichen        Struktur.“      Partnerschaft mit Kamerun         Uhr (außer in den Schulferien). ak

Aktivitäten der Gemeinde, gerade in und der Gründung des Alleinerziehen-

den letzten 40 Jahren, zeugen von der denkreis im Jahr 1976, eine damals kei-

Ernsthaftigkeit dieser Botschaft. Doch nesfalls selbstverständliche Initiative,

zunächst sei noch an die Zeit vor dem die 1990 in die zweite Runde ging. Im

Zweiten Weltkrieg erinnert.              Dezember 1971 war das erste gemeinsa-

Das Stadtteilmagazin
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