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Peter-Ustinov-Realschule
Vorbildlicher Neubau als
Passivhaus
In zwei Jahren Bauzeit entstand auf dem Gelände der Realschule an der Neusser Straße ein Neubau als Pas-
sivhaus. Eine große Mensa, fünf neue Klassenräume und viel Platz zum Entspannen sind gute Vorausset-
zungen für erfolgreiches Lernen. Fotos: Biber Happe, bkb
„Dieses Schulhaus zeige ich Besuchern richtig gerne“, von den „schönsten Räumen der Schule“. Der Neubau
sagt Peter Szidat, Leiter der Peter Ustinov-Realschule. hat Passivhaus-Standard. Das bedeutet, dass Häuser
„Schule wird immer mehr zu einem Lebensort für die dieser Kategorie aufgrund besonders guter Wärme-
Kinder, und dem sollte auch die Architektur entspre- dämmung keine herkömmliche Gebäudeheizung be-
chen.“ Nach einer Bauzeit von zwei Jahren und Kos- nötigen. Wärme wird durch Sonneneinstrahlung ge-
ten von 5,4 Millionen Euro wurde Ende 2014 auf dem wonnen, durch die Abwärme der Menschen, die sich
hinteren Teil des Schulhofes, neben der Sporthalle, im Haus aufhalten und der technischen Geräte, die es
ein L-förmiger Neubau für die offene Ganztagsschu- dort gibt. Zur Wärmerückgewinnung ist eine spezielle
le in Betrieb genommen. Das Kölner Architekturbüro Lüftungsanlage notwendig.
LKArchitekten hat das Haus mit einer Nutzfläche von
1.400 Quadratmetern geplant und den Bau betreut. Clever hat die ausführende Architektin Regina Lei-
Im Erdgeschoss befindet sich eine Mensa mit 170
Plätzen, das Obergeschoss mit den Klassenräumen pertz die technischen Geräte in Holzschränke ver-
steht zum Teil auf Säulen. „Wir haben jetzt hier einen
richtigen Campus und aufgrund der cleveren Bauwei- packt, die identisch sind mit den Schränken, die als
se genau so viel Platz auf dem Schulhof wie vorher“,
freut sich Szidat. Seit August 2014 wird jedes Jahr für Einbauschränke in den Klassenräumen zur Verfügung
einen weiteren Jahrgang der Ganztagsunterricht zur
Pflicht, so dass sich nach sechs Jahren die Realschule stehen. Die Flure werden durch Fensterfronten do-
zur Ganztagsschule gewandelt hat.
miniert, deren Fensterbänke aus Holz zum Verwei-
Auf der ersten
Etage stehen fünf len einladen. In den Fluren sind in den Wandnischen
Unterrichtsräume,
eine Lehrerstation ebenfalls Holzbänke montiert. Bei Bedarf können
und drei Aufent-
haltsräume ein- dort nachträglich Schränke eingebaut werden. Auf
schließlich Biblio-
thek zur Verfü- dem Dach des Neubaus befindet sich eine Solaran-
gung. Außen ist
der Betonbau mit lage, die Strom liefert, Oberlichter sorgen auch in
Holz verkleidet; die Maserung der Schalbretter findet
sich im Inneren als Muster auf den Betonwänden wie- innenliegenden Bereichen für viel Tageslicht. Der
der. Dadurch wird die Härte des Baumaterials gemil-
dert, und die grauen Wände im Innern erhalten ein gesamte Neubau ist aufgrund des eingebauten Auf-
besonderes Aus-
sehen. Durch die zugs und der entsprechenden Sanitärräume barrie-
Lage angrenzend
ans Nippeser Täl- refrei. Bedauerlich ist, dass die Stadt Köln zwar 2010
chen fällt der Blick
aus den Fenstern den Beschluss gefasst hat, bei
immer wieder ins
Grüne. Auch die Neubauten vorrangig den Pas-
SchülerInnen sind
ganz begeistert sivhaus-Standard zu erfüllen.
Aus Wirtschaftlichkeitsgrün-
den ist man von diesem Ziel
mittlerweile allerdings wieder
abgerückt. mac
www.peter-ustinov-realschule.de

