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14 Nachhaltigkeit
Dingfabrik der 1000 Möglichkeiten
Maschinen und Platz zum kreativen Austoben im Bluna-Keller
Im Sommer letzten Jahres ist die Dingfabrik von Deutz nach Nippes gezogen, in
den ehemaligen Lagerkeller für Bluna-Limonade am Erzbergerplatz (siehe Für
Nippes Ausgabe 4/2012). Hier haben die Mitglieder des Vereins „Dingfabrik Köln“
deutlich mehr Platz, um ihren Projekten nachzugehen. Und sie haben viel vor mit
dem ersten Kölner „FabLab“.
Was ein Fablab ist, kann Alexander gebracht werden, auf der anderen Seite mit denen sich dreidimensionale Ob-
Speckmann vom Vorstand des Vereins sollen sie auch weiterentwickelt werden. jekte aus einem Guss herstellen lassen,
erklären: „Die Abkürzung steht für den Damit soll den Menschen die Möglich- sind viele Werkzeuge vorhanden, die
das Herz von Tüftlern und Bastlern hö-
englischen Begriff fabrication labora- keit gegeben werden, ihre Ge- her schlagen lassen. „Alles ist gemein-
tory und bezeichnet einen Ort, an dem brauchsgüter selbst produ- schaftlich nutzbar“, betont Speckmann,
computergesteuerte Maschinen der zieren zu können anstatt sie „nur für die Maschinen, von denen ein
Öffentlichkeit zugänglich gemacht wer- im Laden zu kaufen.“ Es sind größeres Sicherheitsrisiko ausgeht,
den. Auf der einen Seite soll hier Laien hoch spezialisierte Werkstät- braucht man eine kurze Schulung.“ Wer
der Umgang mit diesen Maschinen bei- ten mit Maschinen, die übli- die Möglichkeiten in der Dingfabrik im
cherweise für die industrielle Bluna-Keller uneingeschränkt an sieben
Produktion genutzt werden. Tagen in der Woche nutzen will, muss
Hier stehen sie für die Her- dem Verein beitreten. Das kostet 23 Euro
stellung ganz individueller
Einzelstücke zur Verfügung. pro Monat. Doch auch Nicht-Mitglieder
bleiben nicht vor der Tür stehen. Jeden
Das erste Fablab wurde 2002 Freitag ab 19 Uhr werden „Bastelnach-
am Massachusetts Institute mittage“ veranstaltet, die jedem offen
of Technology (MIT) in den stehen. Bei diesen „Repair-Cafés“ kann
Vereinigten Staaten gegründet, die Köl-
ner Dingfabrik gibt es seit 2010. „Wir
hatten damals eine lose Reihe von un-
terhaltsamen Informationsveranstal-
tungen organisiert, und als der Begriff
Fablab aufkam, fanden sich schnell
viele Interessierte, die Lust darauf hat-
ten, eines zu gründen“, so Speckmann.
Aufgrund von Spenden, Dauerleihga-
ben und gemeinschaftlichen Anschaf-
fungen kann sich die Ausstattung der
Dingfabrik inzwischen sehen lassen:
Von Näh- und Holzverarbeitungsma-
schinen über Schneidemaschinen mit
Lasertechnik bis hin zu 3D-Druckern
und computergestützten CNC-Fräsen,

