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14 Kommunalpolitik

„Etwas mehr Rücksicht wäre schön“

Straßenverkehrsordnung gilt für jeden

„Leider ist es kein Einzelfall, dass die Radfahrer nicht nur auf der Neusser Straße     Auf Antrag von SPD und B’90/Die Grü-
rücksichtslos den Fußweg benutzen. Manchmal erweckt es den Eindruck, dass die-          nen fasste die Bezirksvertretung Nippes
se am liebsten bis ins Geschäft hinein fahren möchten.“ Die Nippeserin Elke W.          den Beschluss zur „Stärkung des Lang-
war nicht die Einzige, die auf den Leserbrief „Fußgänger und Radfahrer, Konflikt        samverkehrs“. Die Verwaltung solle eine
vorprogrammiert?“ in unserer letzten Ausgabe reagierte.                                 Übersicht der Radwege im Bezirk erstel-
                                                                                        len. Diese soll unter anderem auch Rad-
                                                       Als Lobby der Radfahrer mel-     wegelücken und den Zustand der Rad-
                                                       dete sich Wolfgang Kissen-       wege umfassen.
                                                       beck von der Stadtteilgruppe
„Von meinem Friseur in der Florastraße                 Nippes des ADFC (Allgemei-       Der Fahrradbeauftragte der Stadt Köln,
wurde mir berichtet, dass es zwischen                  ner Deutscher Fahrradclub)       Jürgen Möllers, stellt fest, dass nur ein
Kunden, die sein Geschäft verlassen und                zu Wort: „Der Eindruck der       Prozent der Bürgerkontakte, die sein
Radfahrern, die direkt am Laden vorbei                 Seniorin gibt nicht das Ver-     Team im Monat hat, sich auf rücksichts-
fahren, schon mal zu Beinahe-Unfällen                  halten aller Fahrradfahrer       lose Radfahrer beziehen: „Es handelt
kam“, erzählt der Nippeser Heinz Reimer.               wieder! Die Mehrheit der         sich um ein Phänomen, bei dem es ganz
Maria K., die in der autofreien Siedlung               Fahrerinnen und Fahrer ist       wichtig ist, dass es im Zusammenhang
wohnt, hat beobachtet: „Die Dreistig-                  rücksichtsvoll und schwarze      und nicht losgelöst betrachtet wird. Si-
keit, bei Rot über die Ampel zu fahren,                Schafe gibt es leider bei allen  cherlich gibt es immer wieder einzelne
geht durch alle Altersklassen.“ Ein Ehe-               Verkehrsteilnehmern. Rad-        Radfahrer, die sich nicht regelkonform
paar beschwert sich: „Wir haben noch                   wegbenutzer sind vielen Be-      oder gar rücksichtslos verhalten. Solche
nie gesehen, dass Vergehen von Seiten     hinderungen ausgesetzt zum Beispiel           Einzelfälle finden
der Ordnungshüter geahndet wurden.“       parkende Autos auf dem Radschutz-             Sie aber auch unter
Johann-Georg Illy bestätigt den Ein-      streifen, Fußgänger, die plötzlich den        Auto-, Motorrad-,
druck: „Beim ruhenden Verkehr wird so     Radweg queren oder abbiegende Auto-           Skateboard- oder
viel kontrolliert, dass man den Eindruck  fahrer, die uns Fahrradfahrern den Weg        Inlinefahrern und
haben könnte, bei der Stadt Köln wäre     schneiden.“                                   auch innerhalb der
die Knöllchenepidemie ausgebrochen –                                                    zu Fuß gehenden
aber bei den sich falsch verhaltenen      Ein generelles Problem für den Fahrrad-       Bevölkerung.“
Radfahrern geschieht nichts.“             verkehr sieht er im Fehlen einer eindeu-
                                          tigen und logischen Verkehrsführung:          Seiner Einschätzung nach sollte der Rad-
                                          „Als Radfahrer muss man unnötige Um-
                                          wege in Kauf nehmen, Radschutzstrei-          verkehr wieder vermehrt auf die Straße
                                          fen sind nicht durchgehend angelegt
                                          oder fehlen und viele Einbahnstraßen          geführt werden – weg von Radwegen di-
                                          sind nicht entgegen der Fahrtrichtung
                                          freigegeben. Auf Grund dessen suchen          rekt neben dem Bürgersteig. „Ich denke,
                                          viele Radfahrer ihren eigenen Weg, der
                                          nicht immer mit den rechtlichen Be-           dass die Schaffung neuer Angebote in
                                          stimmungen der Straßenverkehrsord-
                                          nung übereinstimmt.“                          der Radverkehrsinfrastruktur viel eher

                                                                                        hilft, als über mögliche Sanktionen zu

                                                                                        diskutieren“, sagt Möllers. Zurück zum

                                                                                        Anfang: „Etwas mehr Rücksicht wäre

                                                                                        schön.“ Und das von allen Verkehrsteil-

                                                                                        nehmern.  ak

                      Esche  &  Partner          G  Rechtsanwälte
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                      RA Wolfram Esche           Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht
                      RA Lothar Schlegel         Fachanwalt für Arbeitsrecht und Familienrecht
                      RA Joachim Schmitz-Justen  Fachanwalt für Strafrecht
                      RA Lukas Pieplow           Fachanwalt für Strafrecht
                      RA Hasso O. Wilke          Fachanwalt für Familienrecht und Verkehrsrecht

                                www.fachanwaelte-nippes.de

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