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Schwierige Situation an der „Rheinischen“ Mittagessen für Realschüler
Musikschule braucht feste Stellen für ihre Angebote Rund 100 Schüler der Peter-Ustinov-
Schule können sich jetzt jeden Mittag
„Die Lage ist angespannt und wir kämpfen um feste Stellen“, sagt Karin Kloos, seit über ein warmes Essen freuen. Die Re-
14 Jahren Leiterin der Rheinischen Musikschule Köln-Nord in Nippes. „Wir haben alschule hat eine eigene Küche in Be-
den Auftrag, die musikalische Erziehung möglichst vieler Kinder zu ermöglichen.“
trieb genommen. Die AWO-Köln, der
Das beginnt mit den Musikzwergen, Angebote für Menschen jeden Alters im Kooperationspartner bei der Übermit-
geht über die Streicherklassen in Grund- Veedel vorhalten.“ tagbetreuung, bietet das Essen an. Die
schulen bis hin zu den Bläserensembles Gerichte sind entweder vegetarisch
in den weiterführenden Schulen. Doch Neue Musikpädagogen zu verpflichten, oder werden ohne Schweinefleisch zu-
die Organisation gerade des Projekts ist jedoch kaum möglich. „Wir können bereitet. Verbessert wurde auch die Be-
„Musik und Schule“, das seit zehn Jahren keine attraktiven, festen Stellen an- rufswahlvorbereitung. Neuer Koopera-
existiert, wird immer schwieriger. An- bieten. Die genehmigt uns die Stadt tionspartner ist die Deutsche Bahn AG.
gebote der Rheinischen Musikschule – nicht, weil die Rheinische eine freiwil- Mit Schülerpraktika, Betriebsbesich-
einer Einrichtung der Stadt mit acht lige Einrichtung ist.“ Muss Köln seine tigungen und Bewerbungstrainings
sollen die SchülerInnen einen stärke-
regionalen Standorten und mehr als Ausgaben kürzen, ren Bezug zur Praxis erhalten. Die Su-
50 Unterrichtsstätten an allgemein- wie im kommen- che nach dem richtigen Beruf und der
bildenden Schulen – werden dabei in den Haushalts- Übergang von Schule in den Beruf sol-
den regulären Unterricht integriert. jahr wieder, sind len damit verbessert werden. mac
Dazu sind an der Regionalschule Köln- die freiwilligen
Nord 55 MusiklehrerInnnen angestellt, Leistungen an
davon 31 Honorarkräfte mit Zeitverträ- erster Stelle da-
gen. Trotz dieser Option konnte auch von betroffen.
der Einzelunterricht am Nachmittag an Geeignete Mu-
den beiden Standorten Turmstraße und sikpädagogen zu
Meerfeldstraße in Longerich bisher rei- finden, wird auch
bungslos stattfinden. deshalb immer
schwieriger, weil
„Im Frühjahr fanden auf einen Schlag die Musikhoch-
drei Honorarlehrer eine feste Anstel- schulen aufgrund
lung“, sagt Kloos. Aufgrund dieses der Umstellung
personellen Engpasses musste mitten auf Bachelor- und
im Schuljahr die Streicherklasse an der Masterstudiengänge weniger Pädago-
Grundschule Steinbergerstraße aufge- gen ausbilden.
löst werden. „Das hat mir so leid getan,
weil so viele Kinder auf diesem Weg ein Und das Ruhrgebiet lockt mit festen
Streichinstrument erlernen konnten.“ Stellen beim Projekt „Jedem Kind ein
Für Kloos ist es eine lebenswichtige Instrument“. Diese Devise gab Minis-
Aufgabe, Kindern Musik zu vermitteln. terpräsident Jürgen Rüttgers 2007 aus.
„Daneben wollen wir natürlich musi- Jedes Grundschulkind solle ein Instru-
kalische Talente entdecken, aber auch ment lernen als „nachhaltiger Anschub
für die kulturelle Bildung und als Impuls
für Integration von Kindern mit unter-
schiedlicher kultureller und sozialer
Herkunft.“ Ziele, die sicherlich auch in
Köln gelten. „Aber das klappt nur mit
stabilen Angeboten über eine lange
Zeit“, sagt Kloos.
Unterstützung für seine Forderungen
erhofft sich der Förderverein der Mu-
sikschule vom Bürgerhaushalt. Seit 17.
November dürfen sich die KölnerInnen
bei der Planung der städtischen Finan-
zen beteiligen. Schwerpunkt liegt in die-
sem Jahr auf dem Bereich Bildung. mac
www.rheinische-musikschule.de
www.rms-foerderverein.de
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